Neues aus Sportdeutschland
Ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Vielfalt und Nachhaltigkeit
Die Vorbereitung war wie ein Marathon mit integriertem Hürdenlauf, doch als am Montagmittag die Ziellinie in Sichtweite kam, war die Vorfreude nicht mehr zu bremsen. „Nach Jahren intensiver Vorbereitung sind wir nun bereit, der Welt zu zeigen, was in dieser Region möglich ist. Dazu gehören die Leidenschaft und das gelebte Miteinander, das weit über den Sport hinausgeht. Wir haben ein Event geschaffen, das nicht nur sportlich Maßstäbe setzt, sondern auch gesellschaftlich ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Vielfalt und Nachhaltigkeit sendet. Jetzt beginnt die Belohnung: Zwölf Tage voller Emotionen, sportlicher Höchstleistungen und internationaler Begegnungen“, sagte Niklas Börger, Geschäftsführer der Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games gGmbH, auf der Eröffnungs-Pressekonferenz in der Messe Essen mit Blick auf die Weltspiele der Studierenden, die von diesem Mittwoch bis zum 27. Juli in Bochum, Duisburg, Essen, Hagen und Mülheim sowie Berlin als Außenstandort ausgetragen werden.
Am späten Montagabend gaben die Organisatoren bekannt, wer das größte deutsche Team in der seit 1959 währenden Geschichte der Veranstaltung - 305 Athlet*innen in allen 18 angebotenen Sportarten und 177 Delegationsmitglieder - bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch (20.00 Uhr) in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg als Fahnenträger-Duo anführen wird: Taekwondo-Kämpferin Anya Kisskalt (23), die 2023 bei den Europaspielen in Krakau (Polen) und 2024 bei der EM in Belgrad (Serbien) jeweils Bronze in der Gewichtsklasse bis 49 kg gewinnen konnte, und Sören Seebold (21), Mitglied des 3x3-Rollstuhlbasketball-Teams. „Ich bin sehr glücklich, nominiert worden zu sein. Es ist für mich eine große Ehre, Deutschland so prominent vertreten zu dürfen“, sagte Seebold, Student der Wirtschaftsinformatik an der Uni Hannover.
„Die FISU Games werden die internationalen Gäste und die Bevölkerung überraschen“
DOSB: Bei Olympischen und Paralympischen Spielen gibt es die Chefin oder den Chef de Mission. Ist das vergleichbar mit dem, was ihr tut, oder was sind die Aufgaben einer Delegationsleitung im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) in den Monaten vor dem Event und vor allem währenddessen?
Ines Lenze: Da wir in ehrenamtlicher Funktion arbeiten, sind wir erst zu einem späten Zeitpunkt dauerhafter Teil des Teams, werden aber seit Monaten über alles auf dem Laufenden gehalten, was mit der rund 480 Personen starken Delegation zu tun hat, die der adh entsendet. In den vergangenen Wochen haben wir intensiv an dem Aufbau der konkreten Organisationsstrukturen für die „Games-Time“ gearbeitet und Leitlinien für effiziente Zusammenarbeit in unserem Büro- und Organisationsteam festgelegt. Unsere Kernaufgabe während der Spiele würde ich so beschreiben: Mit dem Organisationsteam sind wir die Instanz, die sich um alles kümmert, was nicht sportfachlicher Natur ist. Wir drehen am Tag 1.000 Rädchen, um den Athlet*innen das bestmögliche Umfeld zu bieten, in dem sie sich entfalten und ihre Bestleistung abrufen können - und möglichst keinen Grund haben, um sich ärgern zu müssen.
Christoph Edeler: Natürlich geht es auch um „Trouble Shooting“, das bedeutet, dass wir alle kurzfristig auftretenden Herausforderungen annehmen und zu lösen versuchen. Wir sind die Schnittstelle zwischen dem Team Studi, der neuen Dachmarke des adh für seine Studierenden-Nationalmannschaft, auf der einen und dem Organisationskomitee auf der anderen Seite. Wir sind aber auch das Gesicht des Team Studi: Wir sind dabei, wenn Medaillen gefeiert werden, aber wir unterstützen auch, wenn mal Tränen der Enttäuschung fließen. Darüber hinaus haben wir die aktuellen sportpolitischen Themen im Blick und sensibilisieren und informieren zum Beispiel zu den Themen „Nachhaltigkeit von Sportgroßveranstaltungen“ oder „Studium und Spitzensport“.
Worin unterscheidet sich eine Delegationsleitung bei einem Heim-Event vom eher üblichen Fall eines „Auswärtsspiels“?
Lenze: Als Delegation des Gastgeberlandes haben wir das Selbstverständnis und den Anspruch, uns weltoffen und vielseitig zu zeigen. Wir sind als Delegationsleitung die Repräsentanz nach innen und nach außen, wir unterstützen den adh-Vorstand bei der Betreuung der politischen und internationalen Gäste und gehen viel in den Austausch mit anderen Delegationen. Wir stehen dafür ein, dass die Rhine-Ruhr FISU Games fröhliche und friedliche Spiele werden.
Wie groß ist denn die Delegation, die ihr leitet, genau? Und wie wird so ein Team zusammengestellt?
Edeler: Wir stehen aktuell bei 305 Athlet*innen und 177 Offiziellen, von denen der Großteil ehrenamtlich arbeitet. Die sportfachliche Leitung hat adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch und sein Team. Die Athlet*innen wurden auf der Basis von Nominierungskriterien in enger Abstimmung mit den adh-Disziplinchef*innen und dem Spitzensportpersonal der Fachverbände nominiert. In vielen Bereichen - beispielsweise im medizinischen Bereich - begleiten die Ärzt*innen und Physiotherapeut*innen seit Jahren das Team. Sie kennen die Strukturen und setzen sich mit riesigem persönlichem Engagement rund um die Uhr für die Aktiven ein. Dafür sind wir sehr dankbar. Die Zusammenstellung eines solchen Teams, das das Wesen einer Veranstaltung wie die World University Games kennt, ist für den Gesamterfolg extrem wichtig.
„Integration und Sport finden nicht am Schreibtisch statt“
Wie gelingt gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Sport - und wie kann ein Bundesprogramm diese Arbeit nachhaltig unterstützen? Beim zweitägigen Besuch des BAMF-Referats „Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ im DOSB ging es um strategische Ausrichtung und persönlichen Austausch. Im Zentrum standen dabei nicht nur Gespräche auf Programmebene, sondern vor allem die Erfahrungen aus der Vereinsarbeit - beim Frankfurter Stützpunktverein FC JUZ Fechenheim 83 e.V.
Gelebte Integration auf dem Sportplatz: Vereinsbesuch beim FC JUZ Fechenheim
Den Auftakt des Besuchs bildete ein lebendiger Austausch beim FC JUZ Fechenheim 83 e.V. - einem Stadtteilverein, der sich seit 1983 für Teilhabe, Toleranz und insbesondere Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Begrüßt wurde die Gruppe durch den Vereinsvorsitzenden Heribert Schmidt-Wallenborn, der gemeinsam mit weiteren Engagierten - darunter Jugendleiter André Siebertz und Nicole Siebertz-Bank, verantwortlich für die Schul-AGs - von der täglichen Arbeit im Verein, aktuellen Herausforderungen und kleinen wie großen Erfolgsgeschichten berichtete.
Die Gesprächsrunde war in ihrer Zusammensetzung besonders: Erstmals kamen Vertreter*innen aus allen Ebenen des Bundesprogramms an einem Tisch zusammen - vom Verein über die Kolleg*innen der hessischen Sportjugend und des Programms „Integration durch Sport“ in Hessen, die den Besuch organisiert und begleitet hatten, über das Bundesprogramm-Team im DOSB bis hin zum BAMF als Fördergeber. Der FC JUZ Fechenheim versteht sich als offener, niedrigschwelliger Anlaufpunkt im Quartier. Rund 180 Mitglieder zählt der Verein - 90 % davon sind Kinder und Jugendliche, viele von ihnen mit eigener oder familiärer Migrationsgeschichte. Im Fokus steht dabei nicht der Leistungsgedanke, sondern das gemeinsame Erleben, das Miteinander im Alltag.
„Sportvereine, vor allem die kleineren, stehen vor einer Reihe von Herausforderungen. Seien es finanzielle Herausforderungen, der Mangel an haupt- und ehrenamtlichen Unterstützern oder der demografische Wandel. Die Vereine müssen hier kreativ sein, flexible Lösungen finden. Auch die Unterstützung durch öffentliche Fördermittel ist hier von großer Bedeutung. Da der Sport Menschen mit Migrationsgeschichte besonders gut ermöglichen kann, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben, möchte das Programm IdS die Vereine bei ihrer so wichtigen Arbeit unterstützen.“, betonte Daniel Dwars, Referatsleiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Sicher Schwimmen im Sommer: Tipps und Risiken
Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern ist gesund. Die Bewegung im Wasser entlastet die Gelenke, gleichzeitig kommen Herz und Kreislauf in Schwung. Das Gehirn wird besonders gut durchblutet und auch die Gedächtnisleistung profitiert. Zudem ist Schwimmen gut gegen Stress. Negative Gedanken verfliegen, denn während des Schwimmens schüttet der Körper Serotonin aus. Das Hormon hat einen stimmungsaufhellenden Effekt.
Dennoch gibt es auch einige Risiken und Gefahren, die oft unterschätzt werden. Die Zahl der Ertrunkenen in Deutschland steigt laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) seit Jahren stetig an. Auch weil immer mehr Schwimm- und Freibäder geschlossen werden und die Menschen das Schwimmen nicht mehr erlernen können oder fernab bewachter Badestellen schwimmen gehen.
6 Tipps für sicheres Schwimmen
1. Richtig Schwimmen lernen
Wer sicher schwimmen kann, reduziert sein Risiko erheblich. Der Erwerb des Seepferdchens ist nur ein Zwischenschritt. Ein Kind kann erst richtig schwimmen, wenn es mindestens die Anforderungen des deutschen Schwimmabzeichens Bronze erfüllen kann. Nutzt Angebote von Schwimmvereinen und der DLRG - auch für Erwachsene.
2. Bewachte Badestellen bevorzugen
Grundsätzlich gilt: Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten. Besonders in offenen Gewässern wie Seen oder Flüssen lauern versteckte Gefahren wie Strömungen, kalte Tiefen oder schlechte Sicht. Am sichersten bleibt das Schwimmen in gut gewarteten und von Rettungsschwimmer*innen bewachten Bädern.
3. Baderegeln kennen und befolgen
Nicht hungrig oder mit vollem Magen ins Wasser, vorher abduschen, keine Sprünge in unbekannte Tiefen. Die DLRG-Baderegeln bieten einfache, aber lebenswichtige Orientierung.
4. Achtsamkeit statt Übermut
Schwimme nie allein, überschätze dich nicht. Auch geübte Schwimmer*innen können in Not geraten. Insbesondere Kinder sollten beaufsichtigt werden. Es kommt immer wieder vor, dass Eltern oder Erziehungsberechtigte den Nachwuchs aus den Augen verlieren oder die schwimmerischen Fähigkeiten ihrer Kinder falsch einschätzen.
5. Bei Krankheit pausieren
Bei Fieber, Erkältung oder Unwohlsein lieber auf das Schwimmen verzichten. Schon leichte Symptome können im Wasser gefährlich werden und im schlimmsten Fall zu schlimmen Herzerkrankungen führen.
6. Wetterbedingungen ernst nehmen
Bei Gewitter oder starker Hitze ist Vorsicht geboten. Vor dem Sprung ins kalte Wasser langsam abkühlen, bei Blitz und Donner das Wasser sofort verlassen.
Immer mehr Schwimmstätten schließen oder sind sanierungsbedürftig. Besonders in ländlichen Regionen fehlt es an Personal und finanziellen Mitteln. Das hat Konsequenzen: Immer weniger Kinder lernen schwimmen, Schulen und Sportvereine verlieren ihre Übungs- sowie Trainingsstätten und die Zahl der Ertrinkungsopfer steigt.
Moderne, sichere Schwimmbäder sind nicht nur eine Frage des Sports, sondern der Prävention. Es bedarf ergänzend zu den im Sondervermögen vorgesehenen Mitteln für Länder und Kommunen dringend ein langfristiges Förderprogramm mit jährlich mindestens einer Milliarde Euro als Investitionssumme in die Sport-Infrastruktur wie Schwimm- und Freibäder sowie Schwimmhallen. Dieses hatte der DOSB vor der Bundestagswahl gefordert. Im Koalitionsvertrag ist zwar eine Milliarde Euro als Investitionssumme vorgesehen, allerdings ohne den Zusatz, auf welchen Zeitraum sich diese bezieht.
Ein kraftvolles Zeichen für den Zusammenhalt der Sportfamilie
Eindrucksvolle Reden wurden gehalten am Sonntagabend auf der Terrasse des Landessportbundes Berlin an der Jesse-Owens-Allee, dem Anspruch einer feierlichen Gedenkzeremonie gänzlich angemessen. Aber irgendwie war es ein Zeichen voller Hoffnung und Symbolkraft, das den meisten Applaus nicht einer der Erwachsenen für seine wohlgesetzten Worte einheimste, sondern die jüngste Sportgruppe, die Makkabi Deutschland zu bieten hat. Die vier bis zwölf Jahre alten Mädchen rührten die rund 200 Gäste mit ihrer Darbietung in Rhythmischer Sportgymnastik zu Jubelstürmen und schafften es ganz ohne Hintergedanken, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken: Dass bei aller verständlichen Betroffenheit, bei aller nachvollziehbaren Wut und Trauer nicht das in Vergessenheit geraten darf, was die mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in rund 86.000 Sportvereinen in Deutschland im Allgemeinen und die rund 10.000 Aktiven in 40 bundesweiten Makkabi-Ortsvereinen im Speziellen zusammenführt: das Sporttreiben.
Am Sonntagabend, an dem das Gedenken der Opfer des Überfalls palästinensischer Terroristen auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München und das gemeinsame Verarbeiten der Verschiebung der für diesen Monat in Israel geplanten Maccabiah im Vordergrund standen, war für den aktiven Sport nur eine Nebenrolle vorgesehen. Das war verständlich angesichts der extrem angespannten Sicherheitslage, in der sich Israel spätestens seit dem Ausbruch des Konflikts mit dem Iran befindet. Am 16. Juni waren deshalb die Weltspiele der jüdischen Sportler*innen auf Juli 2026 verschoben worden.
130 Athlet*innen kamen in Berlin zum Trainingscamp zusammen
Das geplante Pre-Camp fand am vergangenen Wochenende trotzdem in Berlin statt, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Statt einer gezielten Vorbereitung absolvierten rund 130 Athlet*innen ein gemeinsames Trainingslager mit freundschaftlichen Wettkämpfen und Testspielen gegen Berliner Vereine. Und die Gedenkzeremonie für die Opfer von 1972, die auch für das Pre-Camp vorgesehen war, konnte stattfinden, was Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, als richtige Entscheidung einordnete. „Wir konnten ein Zeichen dafür setzen, dass wir zusammenstehen“, zog er als Fazit der Veranstaltung.
Begonnen hatte die Zusammenkunft, die von Makkabi-Präsidiumsmitglied Mike Samuel Delberg einfühlsam moderiert und von der Projektgruppe „Lebensmelodien“ des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz musikalisch herausragend untermalt wurde, mit einer kraftvollen Rede Meyers. Dieser erinnerte nicht nur an die zwölf Opfer des Attentats - elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist -, sondern schilderte auch die drastischen Vorkehrungen, die jüdische Einrichtungen im Deutschland des Jahres 2025 treffen müssen. „Das Erste, was ich unseren jungen Sportlerinnen und Sportlern sagen musste, war die Aufforderung, über die Veranstaltung nichts in den sozialen Medien zu posten, das Gelände niemals allein zu verlassen und nichts zu tragen, was auf ihr Jüdischsein hinweist“, sagte er.
Die Frau, die das Synchronschwimmen aus der Nische führen möchte
Erfolgreich zu sein zieht bisweilen Aufgaben nach sich, mit denen man nicht rechnen konnte. Im Februar kommenden Jahres wird Klara Bleyer ein neues Ballkleid benötigen. Weil sie von den von der Sporthilfe geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt wurde, wird die 21 Jahre alte Synchronschwimmerin zum Ball des Sports in die Frankfurter Festhalle eingeladen. „Ich war überrascht von der Auszeichnung, fühle mich aber besonders geehrt, weil die Wahl aus dem Sport erfolgt. Wir bekommen gerade sehr viel Respekt von verschiedenen Seiten, und das tut unserem Sport gut. Das ist eine Belohnung für die harte Arbeit und die vielen Stunden im Training“, sagt Klara Bleyer, die im vergangenen Monat für doppeltes Aufsehen gesorgt hatte.
Anfang Juni gewann sie in Funchal, der Hauptstadt der portugiesischen Blumeninsel Madeira, als erste Deutsche in der Geschichte des Synchronschwimmens EM-Gold im Solo in der Freien Kür. Zwei Wochen später genügte ihr in Xi’an (China) Silber zum Gewinn des Gesamtweltcups. Kein Wunder, dass Stephanie Marx fast übersprudelt vor Lob für ihre Vorzeigeathletin. „Vom Schwierigkeitslevel her ist das, was Klara im Freien Solo zeigt, absolute Weltspitze, das können in der Form nur sehr wenige Athletinnen auf der Welt mitgehen“, sagt die Bundestrainerin. Wie gut also, dass in der übernächsten Woche die Gelegenheit kommt, den Beweis für diese Aussage anzutreten. Bei der Schwimm-WM in Singapur, zu der das Team am Sonntag aus dem Vorbereitungscamp in Heidelberg aufbricht, steht am 20. Juli der Vorkampf im Solowettbewerb der Freien Kür auf dem Programm, zwei Tage später geht es um die Medaillen.
Klara spürt deutlich, dass ihr Ansehen international gewachsen ist
„Es werden spannende Wochen, es ist alles drin“, versucht Klara Bleyer ein wenig abzuwiegeln, „aber natürlich sehe ich im Solo meine größten Chancen, unter die besten drei zu kommen.“ Als Europameisterin zu Welttitelkämpfen anzureisen, empfinde sie als Ansporn und Anspruch gleichermaßen. „Ich bekomme aktuell das meiste Rampenlicht ab und weiß, was von mir erwartet wird. Aber der Titelgewinn bei der EM hat mir zusätzliches Selbstvertrauen verliehen“, sagt sie. Schon seit ihren Silbermedaillen bei der EM 2024 sowohl in der technischen als auch in der freien Kür des Solowettbewerbs spüre sie, dass ihr Ansehen international gewachsen ist, der Triumph auf Madeira habe dem einen weiteren Push gegeben. „Nationen, die sich früher nicht für uns interessiert haben, schauen jetzt sehr genau hin. Das ist manchmal noch ein Schock, aber auch schön zu sehen“, sagt sie.
Bundestrainerin Marx freut sich über Anspruch und Selbstreflexion ihrer Spitzenkraft. „Ich finde es wichtig, dass sie ihre Erwartungen offensiv formuliert, denke aber auch, dass sie ihre Chancen sehr realistisch einordnet. Sie darf mit einer Medaille liebäugeln, wir wissen aber auch, dass die Konkurrenz nur schwierig einzuschätzen ist“, sagt sie angesichts der Rückkehr der Sportlerinnen aus Russland und Belarus, die als neutrale Athletinnen antreten dürfen. Ein Umstand, der Stephanie Marx verständnislos zurücklässt: „Menschlich freue ich mich für jede Athletin, deren hartes Training mit einer Startmöglichkeit belohnt wird. Aber mir wird nicht klar, was sich aus geopolitischer Sicht verändert hat im Vergleich mit dem Zeitpunkt, zu dem die Suspendierungen ausgesprochen wurden“, so ihre Meinung. Klara Bleyer berichtet von „einer erhöhten Anspannung im Pool, es sind starke Nationen, die zurückkehren, wir wissen alle nicht, was wir von ihnen erwarten können.“
Was sie von sich selbst erwartet, daraus hat Klara Bleyer noch nie einen Hehl gemacht. Als „extrem ehrgeizig“ beschreibt ihre ältere Schwester Johanna, mit der sie als Teenager aus der Heimat Eschweiler nach Bochum gewechselt war, um dort den Sprung in den Leistungssport zu schaffen, die Newcomerin des Jahres 2024. Um ihrem eigenen Anspruch gerecht werden zu können, hat Klara ihr Studium des Produktdesigns an der Fachhochschule Aachen stark eingeschränkt. „Nachdem ich im Herbst 2023 mit dem Studium begonnen hatte, habe ich zwei Semester voll durchgezogen. Die Doppelbelastung hat aber nicht so gut funktioniert, ich habe kaum noch geschlafen“, sagt sie. Deshalb habe sie entschieden, zunächst dem Sport klare Priorität zu geben. „Leistungssport kann ich nur jetzt machen, das Studium kann später weitergehen.“
Team D für EYOF 2025 komplett
Nachdem am 25. Juni bereits ein Großteil der Nachwuchssportler*innen durch den DOSB nominiert worden war, folgten nun die Mannschaftssportarten 3x3 Basketball, Basketball, Handball und Volleyball. Zudem gab es verletzungsbedingt einen Wechsel im Gerätturnen.
In Skopje treten mehr als 3.000 Athlet*innen aus 48 europäischen Ländern in 15 Sportarten an. Damit ist das EYOF das größte und wichtigste Multisportevent im europäischen Nachwuchsleistungssport. Für die jungen deutschen Athlet*innen ist es das erste Mal, dass sie für das Team Deutschland starten. Für die Sportler*innen markiert das Event einen wichtigen Schritt in ihrer leistungssportlichen Laufbahn und ist oftmals ein erster echter internationaler Gradmesser in ihrer Karriere.
Prof. Dr. Ilka Seidel, Chefin de Mission des Team D: „Ich freue mich sehr, dass wir mit so vielen Nachwuchsathlet*innen das Team Deutschland beim EYOF in Skopje repräsentieren. Das unterstreicht die Ambitionen der Verbände und des DOSB, unseren Nachwuchs gezielt zu fördern und zu entwickeln. Für die Athlet*innen ist das EYOF eine perfekte Plattform, um sich zu beweisen und den nächsten Schritt in ihrer leistungssportlichen Karriere zu machen. Ich bin mir sicher, dass sie mit vollem Einsatz und Leidenschaft unser Team Deutschland vertreten werden.“
Das EYOF hat sowohl im Sommer als auch im Winter bereits zahlreiche, spätere Olympiateilnehmer*innen hervorgebracht, darunter: Juri Knorr (Handball), Helen Kevric (Turnen), Isaac Bonga (Basketball), Kristin Prudenz (Leichtathletik), Leonie Märtens (Schwimmen), John Degenkolb (Radsport), Katharina Hennig-Dotzler (Skilanglauf) und Ramona Hofmeister (Snowboard).
Beim diesjährigen EYOF treten die Nachwuchsathlet*innen des Team Deutschland in 14 der 15 Sportarten an: 3x3 Basketball, Badminton, Basketball, Gerätturnen, Handball, Judo, Kanu-Slalom, Leichtathletik, Radsport Mountainbike, Radsport Straße, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball. Im Tischtennis stellt das Team D keine Sportler*innen.
Zehn der Sportarten finden in Skopje statt: 3x3 Basketball, Badminton, Handball, Kanu-Slalom, Judo, Leichtathletik, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball.
Die Sportarten Basketball, Radsport Mountainbike und Radsport Straße finden im ca. 40 km entfernten Nachbarort Kumanovo statt.
Die Wettbewerbe im Gerätturnen finden aufgrund der Anforderungen an die Sportstätte im bekannten Turn-Ort Osijek (Kroatien) statt. Dort legte zuletzt im April die Welt-Elite beim Turn-Weltcup einen Halt ein.
Wie Reem Khamis das Privileg Leistungssport schätzen lernte
Sie liebt Karate, seit sie in Kindertagen in ihrem Geburtsland Ägypten damit angefangen hat. Aber eine solche Vorfreude, wie sie sie in diesen Wochen verspürt, hat Reem Khamis selten erlebt. „Ich freue mich auf den Druck, endlich wieder etwas leisten zu dürfen. Ich habe großen Respekt davor, aber ich habe jetzt verstanden, was für ein Privileg es ist, Leistungssport machen zu können“, sagt die 22-Jährige. Um diese Aussage zu verstehen, ist eine Rückblende vonnöten. Im März dieses Jahres erlitt Reem bei einem Premier-League-Turnier in Hangzhou (China) im Finalkampf einen Kreuzbandriss im linken Knie. „Wir dachten zunächst nicht, dass es so schlimm wäre. Die Diagnose war dann ein richtiger Tiefschlag für mich, weil ich zuvor schon einige Monate wegen Knieproblemen aussetzen musste“, sagt sie.
Die Saison 2025 sollte für die Europameisterin und European-Games-Siegerin von 2023 eine sehr besondere werden. In Chengdu (China) stehen vom 7. bis 17. August die World Games an, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, die alle vier Jahre den Höhepunkt des Wettkampfkalenders markieren. Vom 27. bis 30. November geht es dann bei den Weltmeisterschaften in Kairo um Medaillen; der Stadt, in der Reem Khamis geboren wurde. „Emotional ist die WM deshalb für mich noch eine Stufe höher einzuordnen als die World Games“, sagt die Athletin, die 2013 mit ihrer Mutter und zwei jüngeren Brüdern dem in Hamburg arbeitenden Vater nachzog und 2021 die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt.
Beide Großevents zu verpassen, wäre für die hochambitionierten Kämpferin - Motto: Gut ist erst gut genug, wenn ich die Beste bin - undenkbar gewesen. Deshalb entschied sie sich gegen eine Operation, die mindestens neun Monate Pause nach sich gezogen hätte, und für eine konservative Behandlung der Verletzung, mit der schon einige andere Leistungssportler*innen gute Erfahrungen gemacht hatten. „Trotzdem war ich in den ersten Wochen nach der Verletzung komplett am Boden und habe sehr mit meinem Schicksal gehadert. So eine schlimme Verletzung hatte ich noch nie“, gibt sie zu. Dank regelmäßiger Acht-Stunden-Tage in der Reha in Landau und der fachmännischen Begleitung ihres Physiotherapeuten Mike Steverding sieht es allerdings danach aus, dass sie in China an den Start gehen kann.
Rassismuskritisch handeln im Sport - Handreichung für Vereine und Verbände
Wie kann es gelingen, dass der organisierte Sport sensibler für Menschen mit Rassismuserfahrung wird? Wie im Sinne von Betroffenen handeln, wenn es zu rassistischen Vorfällen im Verein kommt? Das Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ von dsj und DOSB möchten mit der Handreichung „Von innen nach außen“ Prozesse anstoßen, um auf lange Sicht nach innen wie außen ein rassismuskritisches und inklusives Umfeld in Sportstrukturen zu schaffen.
Zentrale Inhalte:
- Rassismuskritischen Selbstcheck für Sportverbände: Anstoß für Verbandsverantwortliche und Mitarbeitende, die eigenen Verbandsstrukturen von einer anderen Warte aus zu betrachten und sich mit Fragen zur Selbstreflexion in Bezug auf Rassismus auseinanderzusetzen.
- Hilfestellung: Was tun bei rassistischen Vorfällen im Sportverein? Fokus auf die Betroffenenperspektive und Handlungsoptionen
- Angebote: ausführlich Liste mit Beratungs-, und Weiterbildungsangeboten aller Bundesländern in Bezug auf Rassismus(kritik) - sportspezifisch.
Die vorliegende Handreichung wurde im Rahmen des Projekts „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ erstellt, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert wird.
Ein Olympiasieger kehrt auf die Triathlon-Weltbühne zurück
Nicht oft kommt es vor, dass ein Olympiasieger zu einem Rennen antritt, bei dem schon sein Überqueren der Startlinie als Erfolg gewertet werden muss. Lasse Lührs wird dieses Gefühl am kommenden Wochenende erleben. „Ich gehe total entspannt in den Wettkampf. Ich habe nichts zu verlieren, sondern schon gewonnen, wenn ich an der Startlinie stehe“, sagt der 29-Jährige. Und das ist, auch wenn Understatement zu seinem bescheidenen Wesen bestens passen würde, kein bewusstes Kleinreden seiner Fähigkeiten, sondern eine realistische Selbsteinschätzung. Wenn am Samstag um 16.35 Uhr auf dem Alsteranleger am Jungfernstieg das WM-Sprintrennen der Elite-Männer beginnt, ist es für Lasse Lührs der erste Auftritt in der World Triathlon Championship Series (WTCS), seit er in Paris im August 2024 Gold mit der deutschen Staffel gewann.
Wegen einer Haglundferse, einer knöchernen Vorwölbung am oberen, hinteren Teil des Fersenbeins am linken Fuß, hatte sich Lasse Lührs im Oktober einer Operation unterziehen müssen. „Ich hatte schon seit Jahren mit Schmerzen zu tun und habe versucht, vor Paris die Rennen so zu dosieren, dass ich sie im Griff hatte. Aber nach den Spielen waren sie wieder so stark, dass ich mich für den Eingriff entschieden habe“, sagt der 1,81 Meter große Team-Deutschland-Athlet. Es folgte eine lange Zwangspause, zumindest auf der Laufstrecke. „Ich war schon kurz nach der Operation wieder im Kraftraum, konnte aufs Rad, und als nach zehn Tagen die Wunde verheilt war, durfte ich auch sofort wieder schwimmen“, sagt er.
Der Aufbau erfordert schrittweise Anpassung der Belastung
Nur das Laufen, das Lasse Lührs im Paket zu einem Weltspitzen-Triathleten macht, sorgt bis heute für Probleme. „Ich laufe aktuell nur jeden zweiten Tag und komme so auf rund 40 Kilometer die Woche, das sind 20 bis 30 unter dem, was ich normalerweise abspule“, sagt er. Wie lange es dauern wird, bis er seine Olympiaform zurückerlangt hat, kann derzeit niemand sagen. „Ich dachte im Winter, dass ich im Mai wieder rundum fit sein würde. Aber nun muss ich geduldig sein und werde nichts erzwingen, auch wenn es mir manchmal wirklich nicht leicht fällt“, gibt er zu. Aus orthopädischer Sicht sei zwar alles verheilt, der Aufbau der in Mitleidenschaft gezogenen Sehnen jedoch erfordere eine schrittweise Anpassung der Belastung. „Ich bin unserem Verbandsarzt Casper Grim, der mich operiert hat, und meinen Athletiktrainer David Cornely sehr dankbar für ihre Betreuung und dafür, dass sie darauf achten, dass ich nicht übertreibe“, sagt er.
Nach Wettkämpfen in der Bundesliga für seinen Verein SSF Bonn 1905 und im Europacup könnte der Zeitpunkt für das Comeback auf Weltspitzenniveau indes kaum besser gewählt sein. Das Hamburger Rennen, vierte von acht Stationen der WM-Serie sowie zudem am Sonntag (13.50 Uhr) Austragungsort der Staffel-WM, gilt nicht nur unter den nationalen Triathlet*innen als stimmungsvoller Höhepunkt des Rennkalenders. „Hamburg ist immer etwas Besonderes, ich freue mich wirklich riesig, dass ich dort in diesem Jahr schon wieder starten darf“, sagt der Student, der aktuell seinen Master in Wirtschaftswissenschaften macht.
Da er noch keine Punkte für die WTCS-Serie sammeln konnte und in der Weltrangliste auf Platz 182 abgerutscht ist - der Freiburger Henry Graf (23) ist auf Rang 25 der WTCS-Wertung sowie in der Weltrangliste mit Rang 16 jeweils bester Deutscher - benötigte er eine Sondergenehmigung des Weltverbands. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese bekommen habe und nun in Hamburg mitmachen kann“, sagt er. Wunderdinge seien von ihm keine zu erwarten. „Für mich geht es darum, einmal auszutesten, wo ich aktuell im Vergleich mit der Weltspitze stehe. Bis ich wieder auf dem Niveau von Paris bin, wird es noch einige Monate dauern.“
Zukunft gemeinsam gestalten: DOSB bei Jahreskonferenz der Initiative Chef:innensache
Gemeinsam mit hochrangigen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und jungen Talenten aus den Mitgliedsorganisationen diskutierten die Teilnehmenden zentrale Herausforderungen und Zukunftsfragen. Thematisiert wurden unter anderem die „Broken Rung“ - das Phänomen der gebrochenen ersten Karrierestufe für Frauen -, der „Dual Shift“ - die Doppelbelastung v.a. von Frauen durch Beruf und Care Arbeit – sowie die Auswirkungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt von morgen.
Auf der Veranstaltung wurde auch der neue Schirmherr der Initiative vorgestellt: Bundeskanzler Friedrich Merz tritt die Nachfolge von Olaf Scholz und Dr. Angela Merkel an. In seiner Rede betonte Merz die wirtschaftliche Relevanz von Vielfalt: „Gemischte Teams arbeiten nachweislich besser - es schadet Unternehmen, wenn im Pool ihrer besten Talente eine Hälfte der Bevölkerung kaum vertreten ist.“ Er formulierte einen klaren Anspruch: „Ich will, dass Deutschland ein Land wird, in dem die gläserne Decke der Vergangenheit angehört.“
Zum Abschluss der Konferenz wagte Michaela Röhrbein gemeinsam mit Dr. Frank Kohls (IBM) einen Blick in die Zukunft der Initiative. Angesichts aktueller globaler Rückschritte in Sachen Gleichstellung und Diversität sei Haltung gefragt: „Gerade jetzt kommt es darauf an, Kurs zu halten und den Weg zu mehr Chancengerechtigkeit konsequent weiterzugehen.“ Vielfalt sei kein Trend oder Marketinginstrument, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. „Wir glauben daran, dass uns Vielfalt stärker und besser macht. Wir können unsere Wachstums- und Unternehmensziele nur erreichen, wenn wir das Potenzial aller Menschen nutzen. Und wir tragen die Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen - frei von Diskriminierung. Diese Verantwortung gründet auf unveräußerlichen Menschenrechten.“
Begeisternder Sport, viele Promis und großartige Schwarzwaldkulisse
Ein wunderschöner Sportplatz direkt an der Enz im Nordschwarzwald, perfektes Sportwetter, eine tolle Organisation und überall glückliche Gesichter - das sind die Eindrücke vom vorletzten Tourstopp der diesjährigen Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Bereits am Vormittag waren etwa 1.200 Kinder und Jugendliche aus neun angemeldeten Schulen zum Sportplatz Calmbach gekommen und sorgten dafür, dass die insgesamt 120 Helfer*innen und Prüfer*innen alle Hände voll zu tun hatten. Auch der Nachmittag war mit ca. 120 weiteren Teilnehmenden ein voller Erfolg.
Ausgelassene Kinder, glückliche Veranstalter, prominente Gäste und ein abwechslungsreiches Programm
Früh um 8.00 Uhr ging es los mit der sportlichen Betätigung: Nach einer kurzen Begrüßung durch DOSB-Moderator Andree Pfitzner und den lokalen Co-Moderator Wilhelm Schuurmann verteilten sich die Schüler*innen auf die einzelnen Stationen, um ihre persönliche Herausforderung anzunehmen und ihr Sportabzeichen abzulegen. Auch die beiden Maskottchen des KIBAZ (Kindersportabzeichen für Drei- bis Sechsjährige) Hoppel und Bürste waren früh aufgestanden, um die ganz Kleinen aus den fünf Kitas der Umgebung beim parallel angebotenen Mini-Sportabzeichen zu unterstützen. Bei der offiziellen Eröffnung des Sportabzeichen-Tages um 9.30 Uhr begrüßte Andree Pfitzner dann nicht nur die etwa 1.200 Mädchen und Jungen, sondern auch das Mitglied des Bundestages Klaus Mack, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte und als ehemaliger Bürgermeister begeistert war von der Atmosphäre bei seinem „Heimspiel”: „Wir haben hier über 80 Vereine in Bad Wildbad mit entsprechend viel ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen - und deren Engagement trägt eine Stadt wie unsere. Kinder und Jugendliche lernen in den Sportvereinen Werte wie Teamgeist und Rücksichtnahme - der Tourstopp heute bei uns zeigt das deutlich.” Sein ganz persönliches Engagement zeigt sich darin, dass Klaus Mack mit seiner ganzen Familie seit vielen Jahren beim Familiensportabzeichen mitmacht: Mindestens drei Familienmitglieder aus mindestens zwei Generationen legen dabei erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen ab.
Als Vertreterin und Präsidiumsmitglied des DOSB war Kim Bui nach Bad Wildbad gekommen. Sie ist ehemalige erfolgreiche deutsche Leistungsturnerin sowie Mitglied und Athletenvertreterin im IOC, die die Interessen der Sportler*innen innerhalb der Olympischen Bewegung vertritt. Ihre Eindrücke: „Das ist einfach eine tolle Atmosphäre heute. Ich sehe nur motivierte Kids, darunter wirklich auch viele sportliche. Das ist klasse - aber wir brauchen noch so viel mehr Menschen, die Sport machen. Und dafür ist die Sportabzeichen-Tour des DOSB, für den ich ja heute hier bin, eine von vielen tollen Möglichkeiten: Das Deutsche Sportabzeichen ist für alle geeignet, jeder kann mitmachen, es geht um Gemeinsamkeit,
Freude und Spaß, und das unterstütze ich total gerne.”